Die Weltbevölkerung wächst
rasant,
die Umweltzerstörung gleichfalls.
vom 17.Januar 2007
Laut Berechnungen der US-amerikanischen Population Reference Bureau
(PRB) gab es am 1. Januar 2007 6.589.115.982 Menschen auf der Erde
(mehr als sechs Milliarden).
Solche Berechnungen haben aber nur kurzen Bestand.
Statistisch betrachtet kommen jeder Sekunde 2,6 Erdenbürger hinzu,
also mehr als 153 pro Minute, 9.203 pro Stunde, 220.862 pro Tag, ca.
1,5 Millionen pro Woche und pro Jahr entspricht der
Bevölkerungszuwachs fast der Bevölkerungszahl der
Bundesrepublik Deutschland, nämlich ca. 80,6 Millionen.
Die Siebenmilliardenmarke wird den Berechnungen zufolge erstmals in
sechs Jahren überschritten. Damit hat sich die
Weltbevölkerung in den vergangenen 100 Jahren nahezu vervierfacht.
Allerdings, und das gibt zu großer Besorgnis Anlaß, findet
das gegenwärtige Wachstum zu 98 Prozent in
Entwicklungsländern statt, in denen die Menschen mehrheitlich in
großer Armut leben.
Schon heute leben dort mehr als eine Milliarde Menschen in extremer
Armut.
Diese Menschen, z.B. in Teilen Afrikas, kämpfen ums nackte
Überleben. Da ist kein Platz für Umweltschutz und Tierschutz.
Sie gehen in die noch verbliebenen Wälder und fangen bzw.
schießen alles was zur Nahrung (Bushmeat) oder zum Weiterverkauf
taugt. Es wird Holz geschlagen, das als Brennholz selbst genutzt wird,
oder verkauft wird. Die Wälder, die den Boden schützen und
seine Fruchtbarkeit bewahren, verschwinden. Dieser Raubbau
hört erst auf, wenn die Menschen anderweitig gut versorgt werden
(was sehr unwahrscheinlich ist), oder wenn nichts mehr zu holen ist und
damit alles geplündert, zerstört und verwüstet ist. Aber
was kommt dann?
Auch durch die Schuld der Industrienationen gehen große
Waldgebiete verloren. Es werden riesige Flächen gerodet, um darauf
z.B. Soja anzubauen, das als Futtermittel für die
Massentierhaltung in die Industrieländer exportiert wird um damit
den gigantischen und ungesunden Fleischkonsum aufrecht zu halten. Der
so bewirtschaftete ehemalige Urwaldboden hat schon nach ca. drei bis
vier Jahren seine Fruchtbarkeit nahezu verloren. Dort wo noch bis vor
kurzem üppiger Urwald war, ist jetzt verwüstetes
unfruchtbares Land. Dann werden neue Waldflächen gerodet und das
Drama beginnt von neuem. (Siehe auch hier auf dieser Homepage auf der
Seite „Die Macht der Verbraucher“
unter „Tierqual in der Massentierhaltung“).
Auch wegen dem gigantischen Papierverbrauch in den Industrienationen
werden Urwälder abgeholzt und zu Zellstoff verarbeitet, damit wir
weiterhin mit billigem Papier versorgt werden.
Noch vor wenigen Jahren war die Rede davon, daß bereits zwei
Drittel der Urwälder abgeholzt sind und man alles daran setzten
muß, um die verbliebenen Flächen zu erhalten und unter
Schutz zu stellen.
Das ist nicht gelungen, die Zerstörung ist nicht gestoppt.
Schlimmer noch, sie schreitet immer schneller voran. Heute sind bereits
vier Fünftel der Urwälder verschwunden.
Rund 80 Prozent der einstmals großen Urwaldgebiete sind bereits
vom Menschen zerstört worden und alle zwei Sekunden wird ein
weiteres Urwaldgebiet von der Größe eines
Fußballfeldes vernichtet. Jedes Jahr werden mindestens 150.000
Quadratkilometer Urwald zerstört - eine Fläche fast halb so
groß wie die der Bundesrepublik - Tendenz steigend.
Die Situation der Meere ist genau so bedrohlich. So nimmt die Arten-
und Lebensraum-Vielfalt stetig ab. Längst sind die Zeichen der
Zerstörung allgegenwärtig: Ölverschmutzte Strände
und abgestorbene Korallenriffe, überfischte Meere und radioaktiv
verseuchtes Wasser. Die Welternährungsorganisation (FAO)
schätzt, daß mittlerweile 75 Prozent der kommerziell
genutzten Fischarten überfischt oder maximal ausgebeutet sind.
Trotz immer ausgefeilterer Fangtechnik landen immer weniger Fische in
den Netzen der Fischer.
Derzeit sind weltweit nur zwölf Prozent der Landfläche und
0,5 Prozent der Meeresoberfläche zum Schutz ausgewiesen, zum Teil
nur auf dem Papier oder ohne den notwendigen Status.
Auch bei uns in den Industrienationen geht der Raubbau an der Natur
weiter.
Immer neue Industriegebiete auf der grünen Wiese, noch ein
großes Möbelhaus, noch ein Supermarkt oder Einkaufszentrum
draußen vor der Stadt, noch ein Neubau oder eine Erweiterung von
einem Flughafen, noch ein neues Automobilwerk oder Kraftwerk.
Auch die Städte breiten sich immer mehr aus. Die neu ausgewiesenen
Siedlungsflächen und Industriegebiete verschlingen fruchtbares
Land auf dem bisher Landwirtschaft betrieben wurde oder auf dem
Landwirtschaft möglich gewesen wäre. Für Straßen
und Flughäfen werden Wälder abgeholzt. Viele Quadratkilometer
fruchtbarer Boden wird jedes Jahr zugebaut und zuplaniert.
Alles wird nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt. Unsere
Nahrungsmittel werden zunehmend aus dem Ausland importiert. Ein Anbau
und eine Produktion ist bei uns immer weniger rentabel. Damit sind wir
in dieser Hinsicht immer abhängiger von ausländischen
Lieferungen. Das fällt zur Zeit niemanden auf, weil kein
Engpaß besteht. Aber was passiert, wenn diese Lieferungen
irgendwann ausbleiben?
Auch die Wüsten breiten sich immer weiter und schneller aus und
tragen ebenfalls dazu bei, daß jedes Jahr viele Quadratkilometer
fruchtbarer Boden verloren geht. China hat damit ein großes
Problem.
Die Menschen vermehren sich maßlos und die Fläche
fruchtbaren Bodens nimmt stetig ab.
Im Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf neun
Milliarden Menschen angewachsen sein und niemand weiß, ob unser
Planet dann noch alle ausreichend ernähren kann.
Die geschundene Natur wird weiter zerstört, die Artenvielfalt
nimmt rapide ab, weil Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum verlieren und
auch die Bedingungen für uns Menschen werden sich dramatisch
verschlechtern.
Die Verteilungskämpfe um Wasser, Ackerland, Wälder und
sonstiger Ressourcen werden zunehmen.
Europa wird von den Auswirkungen nicht verschont bleiben. Krisen und
ihre Opfer machen nicht vor Staatsgrenzen halt.
Die zu stark wachsende Weltbevölkerung ist eine gewaltige
Herausforderung, aber bisher fehlt die Entschlossenheit, das Thema
anzupacken.
Wenn sich die Menschheit weiterhin so ungehemmt vermehrt wie in den
letzten 100 Jahren, dann hat das katastrophale Folgen, auch für
den Menschen selbst. Es wäre sogar wünschenswert, daß
sich die Weltbevölkerung verringert.
Die Politiker bei uns schreien immer lauter, daß wir mehr
Nachkommen brauchen, weil sonst unser (Wirtschafts-) System nicht
weiter funktioniert.
Statt sich der schwierigen Verantwortung zu stellen und unser
Wirtschaftssystem so umzubauen, daß es ohne Wachstum auskommt,
denken diese nur an die Erhaltung Ihrer Macht. Keiner sieht über
seinen Tellerrand hinaus. Die jetzt vorangetriebenen sogenannten
Reformen sind nur Kürzungen und Streichungen von Leistungen, um
das bisherige System noch möglichst lange am Leben zu erhalten.
Das was ich zu diesem Thema im April 2004 hier auf dieser Homepage
unter „Politik, Wirtschaft, Umwelt – Querbeet“
geschrieben habe, zu dem stehe ich nach wie vor.
Der Klügere gibt nach, heißt es. Deshalb wird diese Welt
überwiegend von rücksichtslosen, machtgierigen Egoisten
regiert, die nur Ihren eigenen Vorteil im Auge haben.
Wenn wir weiter so gegen die Natur wirtschaften wie bisher, dann wird
diese irgendwann unerbittlich zurückschlagen.
Durch die Rücksichtslosigkeit und dem Egoismus der Menschheit,
reißt sich diese selbst und vieles andere, das sich über
Jahrmillionen entwickelt hat, ins Verderben.
Viele haben das schon erkannt, hoffen aber, daß die
Veränderungen (Verschlechterungen) nicht so gravierend sind so
lange sie leben, damit sie noch ein angenehmes Leben führen
können.
Wir müssen uns dieser Verantwortung stellen. Wenn wir das nicht
tun, haben wir und besonders unsere Nachkommen schon verloren.
Ich habe wenig Hoffnung, daß sich die Menschen dieser
Verantwortung stellen. Die Natur des Menschen steht einer Wende zum
Guten im Wege.
Erst wenn die Menschheit ihre eigene Lebensgrundlage zerstört hat
und ausgestorben ist, kann die Natur (oder die Evolution), mit den
verbliebenen Bausteinen anfangen, neues Leben und eine reiche
Artenvielfalt zu entwickeln.
Diese Welt wird dann eine völlig andere sein, als wir sie kennen.
Der Natur wird ein Neuaufbau sicher gelingen. Schließlich hat sie
dazu noch ca. 4 bis 7,5 Milliarden Jahre Zeit (die
Schätzungen sind unsicher), bis unsere Erde verglüht, weil
sich unsere Sonne zu einem roten Riesen aufbläht und dann stirbt.
Erst dann ist für unser Sonnensystem und damit auch für den
Planet Erde der Ofen endgültig aus.
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