Der McCoi an meiner

Yamaha TDM 900

Der McCoi (microcontrolled chainoiler) ist ein streckenabhängiges Kettenschmiersystem. Die zurückgelegte Wegstrecke wird über einen Reedkontakt, bzw. einen Hallschalter ermittelt, in einem Mikrocontroller verarbeitet und je nach Einstellung wird alle x Meter (einstellbar in 15 Stufen) ein Tropfen Öl mit Hilfe einer speziellen Pumpe auf die Kette bzw. an das Kettenrad gegeben. Wenn das Motorrad steht wird nicht geölt, auch wenn der Motor läuft.

Der McCoi war an meiner Yamaha XTZ 660 Tenere angebaut, die ich Ende 2007 verkauft habe. Den McCoi habe ich vor dem Verkauf ausgebaut und später in meine Yamaha TDM 900 eingebaut, die ich seit März 2008 fahre.
Hier ist nur der Einbau in die TDM beschrieben, nähere Infos zum McCoi selbst und den anderen Komponenten (Hallschalter, Magnet, elektrischer Anschluß, Bezugsquellen usw.) gibt es hier auf meiner Homepage unter „Der McCoi an meiner Yamaha XTZ 600“.

Mein McCoi stammt von Anno Ende 2005, ist Version 2.0 und geladen ist die Softwareversion stk-r-2, die ich leicht verändert habe. Bei der Software habe ich den Offset der Wegstreckenerfassung geändert. Wie, warum und wieso ist auch auf der oben genannten Seite nachzulesen.
Der neuere McCoi hat jetzt Teachmodus, Notlaufmodus, Crossmode und was weiß der Geier noch sonstigen Schnickschnack. Da bin ich froh, daß ich einen McCoi 2.0 habe und hoffe, daß der noch lange hält.

Die Steuerzentrale (McCoi und Kontrollschaltung) habe ich vorne rechts unter die Seitenverkleidung eingebaut.
Das ist auf den Bildern 1 bis 4 zu sehen.
Die Leitungen sind so lang, daß ich den McCoi auch wenn er angeschlossen ist, herausnehmen kann, um z.B. die Einstellung von HEX-Schalter zu ändern.

McCoi Steuerzentrale
Bild 1 McCoi Steuerzentrale

McCoi Steuerzentrale
Bild 2 McCoi Steuerzentrale

McCoi Steuerzentrale
Bild 3 McCoi Steuerzentrale

McCoi Steuerzentrale
Bild 4 McCoi Steuerzentrale von oben gesehen

Leider ist die Zugänglichkeit zum Regenschalter und die Sicht auf die LEDs nicht mehr so gut, wie es bei meiner Tenere war. Um die LEDs zu sehen, muß ich mich jetzt leicht vorbeugen. Nachdem der McCoi aber problemlos funktioniert, ist das nicht unbedingt nötig. Es reicht, wenn ich gelegentlich einen Blick darauf werfe. Manchmal sehe ich dabei auch gerade die LED der Kontrollschaltung leuchten, weil ich die Zeit relativ lange eingestellt habe (40 Sekunden).
Das einzige was mich stört, ist, daß ich den Regenschalter (ich verwende nicht den Regensensor, sondern einen Schalter) nicht mehr während der Fahrt schalten kann. Bei meiner Tenere war das gefahrlos möglich, aber jetzt bei der TDM muß ich dazu anhalten, den Lenker nach links einschlagen und dann kann ich schalten. Das werde ich irgendwann ändern, indem ich einen externen Schalter an eine Stelle plaziere, wo ich ihn auch während der Fahrt schalten kann. Bei der Gelegenheit werde ich auch gleich die Kontroll-LEDs versetzten.

Spannungsversorgung für die McCoi-Steuerzentrale
Bild 5 Spannungsversorgung für die McCoi-Steuerzentrale

Die 12V für den McCoi habe ich direkt von der Batterie über eine Hängesicherung geholt. Hier sind auch die Schläuche für die Entlüftung und dem Befüllen zu sehen. Am Ende vom Entlüftungsschlauch ist ein Luftfilter, der auf dem Bild nicht zu sehen ist.

Hallschalter

Ich verwende keinen Reedkontakt, sondern einen Hallschalter. Den Hallschalter, der bei meiner Tenere eingebaut war, habe ich so umgestaltet, daß er für die TDM paßte. Er ist jetzt an der Hinterradbremse eingebaut, was in den Bildern 6 bis 9 zu sehen ist. Wie das Teil vorher ausgesehen hat, ist auf meiner Tenere-Seite in den Bildern 15 und 16 zu sehen.

Hallschalter
Bild 6 so sieht das Teil jetzt aus

Hallschaltereinbau
Bild 7 und hier bei der Hinterradbremse paßt es rein

Hier im Bild 7 ist noch ein kleiner Rundmagnet im Schraubenkopf zu sehen. Ich hatte bei meiner Tenere Probleme mit diesem Magnet. An meiner TDM habe ich ihn nur kurz zum Testen genommen und dann den gleichen Magnet verwendet, der bei meiner Tenere eingebaut war. Es ist eine kleine Magnetplatte einer defekten Festplatte (siehe Bild 9).

Hallschaltereinbau
Bild 8 Hallschaltereinbau

Hallschalter
Bild 9 Hallschalter eingebaut

Die Leitung vom Hallschalter habe ich mit Kabelbindern an der Bremsleitung befestigt, nach vorne geführt.

Bei der TDM könnte man auch das Tachosignal anzapfen. Dann braucht man keinen Reedschalter oder Hallschalter. Das wollte ich aber nicht, weil ich in die Fahrzeugelektrik der TDM nicht mehr als unbedingt nötig eingreifen wollte.

An dieser Stelle möchte ich auf das
McCoi-Forum hinweisen. Dort gibt es viele Tipps, Anregungen und auch Hilfe. http://www.mccoi-forum.de/
Z.B. hier: Externe Links Tachosignal:
http://www.mccoi-forum.de/viewtopic.php?t=410
http://www.mccoi-forum.de/viewtopic.php?t=1020


Öltank

Den Öltank wollte ich ursprünglich dort einbauen, wo auch die Steuerzentrale eingebaut ist. Das war aber aus Platzmangel nicht möglich. Schließlich soll man noch den Füllstand kontrollieren können, ohne daß man die Verkleidung abbaut, und die Pumpe sollte auch nicht allzu weit vom Tank entfernt sein.
Den Tank habe ich jetzt in einem Hohlraum nahe dem Federbein verbaut. Die Idee dazu stammt von Flory (siehe auf der McCoi-Seite -> Berichte -> von Flory (TDM 900).

Öltank
Bild 10 Öltank


Es sind drei Schläuche am Tank angeschlossen. Zur Pumpe, zum Luftfilter und einer zum Befüllen, der mit einem
6² mm Kupferdraht verschlossen ist.
Zur Befestigung habe ich einem 1,5²mm massivem Kupferdraht (H07V-U) verwendet, den ich um den Tank geführt und oben verdrillt habe.

Öltank
Bild 11 Öltank

Öltank
Bild 12 Öltank

Die Drähte sind nach oben geführt und beim Tank am Rahmen umgebogen (ist auf den Bildern 5 und 13 zu sehen). Diese Lösung ist zwar ziemlich primitiv, erfüllt aber ihren Zweck bestens.
Es ist ein ziemliches Gefummel, bis man den Tank so befestigt hat, aber der Platz ist wahrscheinlich der beste, den es dafür an der TDM gibt. Der Höhenunterschied von Tank und Pumpe bis zum Ölaustritt am Kettenrad ist gering. Vom Reifen her spritzt auch kein Dreck auf den Tank, weil das von dem guten originalen Spritzschutz verhindert wird. Den Befüll- und den Entlüftungsschlauch habe ich rauf bis zur Batterie geführt (siehe Bild 5). Der Tank läßt sich nach dem Abnehmen der Sitzbank leicht mit einer Spritze befüllen.


Pumpe

Unter dem Tank, hinter der kleinen, schwarze Verkleidung, ist Platz für die Pumpe. Die Pumpe kann dort so positioniert werden, daß der Eingang oben und der Ausgang unten ist, was für die Dichtigkeit der Pumpe optimal ist. Waagerecht liegend wäre weniger optimal.

Ölpumpe
Bild 13 Ölpumpe
rechts bei der Batterie sieht man die Schläuche für
die Entlüftung und dem Befüllen


Die Pumpe ist auch mit der primitiven, aber bewährten Methode mit Hilfe von dem Kupferdraht befestigt. Man muß aufpassen, daß nach dem befestigen der Pumpe der Schlauch nirgends umgeknickt oder gequetscht ist.


Ölaustrittstelle am Kettenrad


Hinten an der Schwinge ist ein Gewinde, wo man eine Aufnahme für einen Montageständer festschrauben kann (wenn man keinen Hauptständer hat). Das ist aber zu weit hinten, um es zur Befestigung für den Kettenöler zu verwenden. Deshalb habe ich leider Kabelbinder zur Befestigung verwenden müssen.

Ölung am Kettenrad
Bild 14

Durch die Langlöcher im Alu-Haltewinkel, ist die Position vom Endstück verstellbar, ohne daß man das Messingrohr nachbiegen muß. Der Haltewinkel muß dazu aber parallel zur Kette verlaufen (nicht zur Schwinge), damit sich der Abstand zum Kettenrad nicht verändert, sondern nur alles weiter noch hinten oder nach vorne beim Nachstellen verschoben wird.
Das Messingrohr hat 3mm Außendurchmesser und 1mm Innendurchmesser. Größer sollte der Innendurchmesser nicht sein, sonst besteht die Gefahr von Nachtropfen.

Das schwarze Endstück ist ein original Scottoiler-Ersatzteil (Enddüse, VE 2 Stück). Die Enddüse habe ich halbiert (ist original ca. 70mm lang, man hat dann vier 35mm-Enddüsen für den McCoi, siehe Bild 16). Als Übergang vom Messingrohr zur Enddüse habe ich ein Stück vom Tygonschlauch verwendet, der beim McCoi dabei ist. Die Enddüse läßt sich nur schwer in den Tygonschlauch schieben, aber dafür hält dann alles einwandfrei.
Wenn man das Endstück so positioniert, daß es nicht stark am Kettenrad schleift, oder sogar ein minimaler Abstand dazwischen ist, dann ist der Verschleiß sehr gering und man hat sehr lange seine Freude daran. Nach 3000 km paßte alles noch wie am Anfang und ich konnte keinen Verschleiß von diesem Endstück feststellen.

Ölung am Kettenrad
Bild 15

Im Bild 15 sieht man, daß die Kette noch nicht ganz vom Kettenfett befreit ist.

Enddüse
Bild 16 Endstück

Das schwarze Endstück ist ein original Scottoiler-Ersatzteil (Enddüse, VE 2 Stück), wie ich weiter oben schon erwähnt habe.

 
Die Ölzuführung nach hinten ist mit einem Edelstahlrohr (3mm Außen-, 2 mm Innendurchmesser) realisiert (wie bei meiner Tenere). Für den Übergang vom Edelstahlrohr zum Messingrohr habe ich auch wieder den Tygonschlauch verwendet.

Als optimal hat sich bei meiner TDM herausgestellt, wenn alle 5,7 Km (5666 Meter) geölt wird.